Das sexuelle Ich
16.11.2025 | A. R. |
Wie im Artikel Ich-Zustände beschrieben, weist der Mensch bzw. das menschliche Gehirn verschiedene Ich-Zustände auf. Besonders interessant dürfte das sexuelle Ich sein, dass z. B. dafür sorgt (durch Kinder), dass das menschliche Überleben gesichert wird, aber auch bewirkt, dass unter den 100 meist aufgerufenen Websites in Deutschland (wohl auch weltweit, wenn Zugang nicht erschwert ist) etliche Pornosites stets vertreten sind.
Die Positive Psychologie sieht das Ausleben sexueller Lust als wichtigen Bestandteil des Wohlbefindens und der positiven Lebensgestaltung. Sexuelle Lust wird als ein natürliches, sinnliches Erlebnis verstanden, das zur Stärkung von Bindungen, zum positiven Körperbild und zum Selbstvertrauen beiträgt. Der Genuss und das Auskosten von sexuellen Erfahrungen fördern demnach auch das allgemeine Glück und die Erfüllung. Außerdem kann die bewusste und achtsame Wahrnehmung sexueller Bedürfnisse und Wünsche helfen, Lustkreisläufe zu aktivieren und sexuelle Erfüllung zu steigern. Die Positive Psychologie betont zudem die Bedeutung von Nähe, emotionaler Intimität und Selbstenthüllung für die dauerhafte sexuelle Zufriedenheit und das Ausleben der Lust.
Die Positive Psychologie sieht es also positiv, aber die Sexualität ist ein Schattenthema (siehe auch Erleuchte den Schatten). Die Klassische Homöopathie kennt viele Mittel für sexuelle Schattenthemen. Der bekannte Homöopath George Vithoulkas definierte dabei Gesundheit als größtmögliche Freiheit auf allen Ebenen des menschlichen Seins – körperlich, emotional und geistig. Gesundheit bedeutet auf der körperlichen Ebene, frei von Schmerzen zu sein, auf der emotionalen Ebene, Leidenschaft leben zu können, und auf der geistigen Ebene, ein gesundes Lebensgefühl sowie das Bestreben zu haben, sich mit dem kosmischen Bewusstsein zu verbinden. Krankheit versteht Vithoulkas als Einschränkung dieser Freiheit, wobei die Symptome auf den verschiedenen Ebenen auftreten können. Der spirituelle Lehrer Osho, (auch Bhagwan Shree Rajneesh), verknüpfte auch Sexualität eng mit Spiritualität und stellte konventionelle Vorstellungen oft radikal infrage. Er verstand Sexualität als eine grundlegende Lebensenergie, die nicht unterdrückt, sondern bewusst akzeptiert und gelebt werden sollte. Diese Akzeptanz sei nach Osho Voraussetzung für spirituelles Wachstum und Freiheit.
Zwei persönliche Fälle: In meiner Ahnengeschichte oder bzw. Verwandtschaft gab es pädophilen Missbrauch von einem Nachbarn (mit Verurteilung). Der missbrauchte Bub bemerkte mal: "So schlimm war es nicht!". Die Entwicklung vom missbrauchten Bub zum Erwachsenen kann aber definitiv nicht als gut bezeichnet (z. B. keine Talententfaltung, sozial auffällig usw.) werden. Zweiter Fall: Mein Großvater wurde von den Nazi entweder hingerichtet (wegen schwängern einer deutschen Frau) oder er konnte noch fliehen.
Fazit: Sexualität ist etwas sehr individuelles und definitiv auch ein Schattenthema. Es dürfte wohl Karma abbilden.